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Bidirektionales Laden in der Schweiz: Ihr Elektroauto als Stromspeicher für Zuhause

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So holen Sie das Maximum aus Ihrer Photovoltaikanlage

In der Schweiz setzen immer mehr Hausbesitzer auf Solarenergie. Besonders spannend wird es, wenn man sein Elektroauto (E-Auto) nicht nur mit eigenem Sonnenstrom lädt, sondern diesen Strom auch wieder ins Hausnetz zurückführen kann. Genau das ermöglicht das bidirektionale Laden – eine Technologie, die das Auto zum flexiblen Stromspeicher macht.

Was bedeutet „bidirektional“?

Beim bidirektionalen Laden fliesst der Strom in beide Richtungen:

  • Laden (Vehicle-to-Home, V2H): Dein Auto wird mit überschüssigem Solarstrom geladen.
  • Entladen: Am Abend oder bei Strombedarf speist das Auto den Strom zurück ins Hausnetz – ideal für Eigenverbrauch oder als Notstromquelle.

So steigerst du deine Unabhängigkeit vom Stromnetz, senkst Energiekosten und nutzt deine PV-Anlage optimal.

Die Vorteile für Ihr Eigenheim

  • Höherer Eigenverbrauch: Nutze mehr dein eigenen Solarstrom, anstatt ihn einzuspeisen.
  • Sicherheit bei Stromausfall: Dein E-Auto kann als Backup-Stromquelle dienen.
  • Kosteneffizienz: Das Auto ersetzt (teilweise) teure stationäre Batteriespeicher.
  • Umweltschutz: Mehr Nutzung erneuerbarer Energie = weniger CO₂.

Voraussetzungen für bidirektionales Laden

Damit das System funktioniert, braucht es:

  1. Ein E-Auto mit V2H-Funktion – etwa Modelle von Nissan, Honda oder der VW-ID-Serie.
  2. Eine geeignete bidirektionale Ladestation – z. B. von sun2wheel, die auch in der Schweiz aktiv sind.
  3. Ein Energiemanagementsystem (EMS) – steuert den Energiefluss zwischen PV, Auto und Haus.
  4. Netzverträglichkeit – je nach Gemeinde/Netzbetreiber sind Meldung oder Genehmigung notwendig.

Der Stand in der Schweiz – erste Projekte und Förderungen

In der Schweiz sind Projekte wie V2X Suisse ein wichtiger Treiber. Einige Kantone fördern bidirektionale Wallboxen mit bis zu 4’000 CHF. Auch Firmen wie sun2wheel treiben den Markt voran. Aktuell gibt es aber nur wenige Serienfahrzeuge mit entsprechender Funktionalität. Die Technologie steht noch am Anfang, hat jedoch grosses Zukunftspotenzial.

Grenzen & Herausforderungen – das sollten Sie wissen

Trotz aller Chancen gibt es auch Hürden beim bidirektionalen Laden:

Komplexe Technik & hohe Kosten

Bidirektionale DC-Wallboxen kosten derzeit rund 13’000 CHF – deutlich mehr als eine Standard-Wallbox oder ein PV-Wechselrichter. Der Grund: zusätzliche Leistungselektronik, galvanische Trennung, geringe Stückzahlen.

Fehlende Standardisierung

Noch sprechen nicht alle Autos dieselbe „Sprache“. Unterschiedliche Ladeprotokolle (z. B. von BMW vs. Mercedes) verhindern, dass jede Wallbox mit jedem Fahrzeug kompatibel ist. Erst Initiativen wie Task 53 der IEA (Internationale Energieagentur) sollen für mehr Interoperabilität sorgen.

Rechtliche & regulatorische Hürden

Neben technischen Herausforderungen stellen auch gesetzliche Rahmenbedingungen und Marktstrukturen Hürden für den breiten Einsatz dar:

  • Netzverträglichkeit: In der Schweiz gibt es über 600 Netzbetreiber – jeder mit eigenen Regeln (Grid Codes).
  • Energiemarkt: Vehicle-to-Grid (V2G) wäre wirtschaftlich spannend – doch der Schweizer Strommarkt ist für Kleinkunden (unter 100’000 kWh/Jahr) noch nicht geöffnet.
Wirtschaftlichkeit noch unklar

Auch wenn ein jährlicher Ertrag von 500 bis 1’500 CHF pro Fahrzeug möglich ist (je nach Standort und Tarifstruktur), sind die Investitionen hoch. Zudem trägt der Fahrzeughalter die Verluste beim Laden und Entladen.

Fazit: Lohnt sich bidirektionales Laden?

Ja – mit Einschränkungen. Für technisch Interessierte mit PV-Anlage, E-Auto und dem Wunsch nach maximaler Unabhängigkeit ist es eine spannende Investition in die Zukunft. Die Technik ist reif für Pilotnutzer – aber noch nicht „Plug & Play“ für alle.

Wer heute ein entsprechendes System aufbauen will, sollte:

  • ein kompatibles E-Auto wählen,
  • eine zukunftssichere Wallbox installieren,
  • und sich frühzeitig mit dem lokalen Netzbetreiber abstimmen.

Langfristig kann sich das bidirektionale Laden lohnen – ökologisch wie ökonomisch.

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